© H. Pilz
Stück
Ausgangspunkt der Beschäftigung ist Heiner Müllers Probenarbeit an der Hamlet/Maschine und die sich außerhalb des Theaters überschlagenden politischen Ereignisse. Einzelne Passagen des Stücktextes, ausgewählte Probennotate von Müllers damaligem Regieassistenten und dramaturgischem Mitarbeiter Stephan Suschke und dokumentarische Quellen sind als Material in die Inszenierung eingeflossen. Zusammen mit eigens verfassten Texten des gesamten Teams wurden sie in gemeinsamer Autorenschaft zu einem neuen Theatertext verknüpft. Am Ende steht auf der Bühne der breite Diskurs einer Generation, der sich mit der Rezeptionsgeschichte des Untergangs der DDR und mit politischen Handlungsoptionen damals wie heute beschäftigt.
Trailer
Gastspieltour + Aufführungen
Die Inszenierung „1989 [exit ghost]“ ist 2014/15 auf Gastspieltour mit den Stationen Berlin, Gera, New York, Würzburg, Hildesheim, Bremen und Braunschweig.
Projekttheater Dresden
Premiere: 20.12.2012
Weitere Aufführungen:
21.12./22.12.2012
31.01./01.02./02.02.2013
04.04./05.04./06.04.2013
03.07./04.07.2014
Theaterdiscounter Berlin
01.11./02.11./03.11.2014
Segal Theatre, New York
06.11.2014
The Tank, New York
09.11.2014
Mainfranken Theater Würzburg
10.02./11.02.2015
Theater für Niedersachsen, Hildesheim
03.03./04.03.2015
Theaterfabrik Gera
13.03./15.03.2015
Schlachthof Bremen
16.04./17.04./18.04.2015
LOT Theater Braunschweig
23.04./24.04./25.04.2015
Pressestimmen
„Eines ist sicher: So eindringlich wie Katharina Bill die Autorin sprechen lässt, jedes Wort ertastend – das verrät viel darüber, warum diese Inszenierung gelingt. Theatrale Subversion vertrauen der Sprache. Was aus zeitgeschichtlichen Quellen einfließt, wird weitergeleitet, als Antrieb genutzt. So erscheint Heiner Müllers Text mit seinen Schockszenen des Verfalls in´1989´ aktueller denn je.“
Maximilian Balzer, HIAZ, 5.03.2015
„Angenehm unpathetisch und ohne große Gesten haben die Regisseurin Romy Weyrauch und die Schauspieler von ´theatrale subversion´ ihr Stück vorgetragen. Nie drängt sich eine Rolle vor den Eindruck, dass dies ihre persönliche Auseinandersetzung mit der Geschichte ist. Eine einladende Übung, Gegenwart zu verstehen.“
Katrin Bettina Müller, taz Berlin, 03.11.2015
„In Dresden läuft zurzeit das Theaterstück „1989 [exit ghost]“. Es beschäftigt sich mit der mühsamen Identitätsfindung der Spätgeborenen der DDR. Autorin ist Romy Weyrauch, Jahrgang 1983. […] Zschäpe, Wizorek, Weyrauch, Rennefanz. Gemeinsam ist ihnen ihre ostdeutsche Herkunft […] Sie hatten nach 1989 den Bonus der politischen Unschuld, doch auf ihrer emotionalen DNA hat das, was heute mit ´Wendezeit´ bezeichnet wird, eine tiefe Zerissenheit hinterlassen.“
Mauela Thieme, DAS MAGAZIN, Heft 04/2013
„Die Regisseurin Romy Weyrauch weiß, dass sie und ihre Theaterkollegen provokante Fragen in ihrem Stück 1989 [exit ghost] stellen. ‚Wir haben nicht die Antworten‘, sagt sie, ‚aber uns geht es um das Begreifen von Verantwortung in dieser Gesellschaft‘ und dazu gehöre auch das Fragen.“
Jana Demnitz, www.tagesspiegel.de, 2012
EXIT GHOST in der Wissenschaft
New Yorker Soziologe Jonathan Bach (New School) bespricht in seiner 2018 veröffentlichten Ethnologie „What Remains – Everyday Encounters with the Socialist Past in Germany“ die Inszenierung und fasst in seinem Aufsatz „What Remains – Epilogue Exit Ghost“, den er 2016 bei einer Tagung der German Studies Association in New York als auch bei der Tagung “Performativity: Life, Stage, Screen?” an der FU Berlin vortrug, zusammen:
"What makes Exit Ghost an unusually productive grappling is its resistance to taking two well-worn paths. It avoids the form of personal memoir (in the direction of Jana Hensel’s Zonenkinder), and avoids claiming the mantle of a generational movement in the spirit of 1968, as has been much discussed in connection to the ´third generation east.´ The former depoliticizes through its introverted gaze, and the latter overpoliticizes by tethering this generation to nearly 50-year old ideological battle lines. Rather, Exit Ghost performs what Yukiko Koga calls a double inheritance of the past, where the recognition of one’s own inheritance necessarily involves the recognition of the other’s inheritance. Exit Ghost raises and mixes up of experiences from East and West, performatively making the other’s inheritance into one’s own.“
Jonathan Bach, „What Remains – Epilogue Exit Ghost“, 2016
Galerie
Team
KONZEPT, REGIE & TEXT
Romy Weyrauch
PERFORMANCE & TEXT
Bärbel Aschenberg, Katharina Bill, Norman Grotegut,
Sascha Hermeth, Lorenz Pilz, Annika Stadler, Thimo Teiche
DRAMATURGIE & TEXT
Martin Zepter
BÜHNE & KOSTÜM & THEORIE
Henrike Terheyden
MUSIK
Thimo Teiche
SOUND
Stephanie Krah
PRODUKTIONSASSISTENZ
Tina Flux
FOTOS
Peter Kreibich,
Romy Weyrauch,
H. Pilz
Partner und Förderer
Projekt im Rahmen des Doppelpass-Förderprogramms
in Koproduktion mit dem Projekttheater Dresden.
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes,
der Rosa Luxemburg Stiftung, New York Office,
von The New School & City University New York
Weiterführende Links:
https://romyweyrauch.de